Farbenwerk mit Hand, Herz und Verstand
Die neue Rubrik "Handwerk" für Farben-Hand-Werker und ihre Projekte
Unsere Welt ist bunt, voller Licht und Farbe. Manchmal ist sie auch sehr künstlich bunt. Komme ich in die Farbenabteilung eines Baumarktes erschlagen mich die vielen Stapel an bunten Eimern, mit diversen Farbtönen und vielen schönen Worten.
Da stelle ich mir Fragen wie diese: Wie war es möglich, dass ein Maler die Küche meiner Grosseltern in einem frischen Gelb strich, die Wand mit einer bunten Blümchenbordüre verzierte, und dazu nur 1 Farbeimer und wenige Werkzeuge nutze? Sein Laden war etwa 15 m2 gross, er hatte keine Lagerhalle um die vielen Farbtöne zu lagern. Doch er strich die Räume seiner Kunden in allen Farben, die seine Kunden wünschten. Wie schaffte dieser Maler das, wie machte er dies?
Im Museum bewundern wir Kunstwerke, deren Farben, auch nach Jahrhunderten, strahlen und uns in ihren Bann ziehen.
Mittelalterliche Bilbel und andere illustrierte Bücher aus dieser Zeit zeigen kraftvolle und leuchtende Farben. In Ägypten finden sich Sarkophage mit wunderschönen Farben verziert und bestens erhalten - die Lacke unsere Autos sind nach wenigen Jahren verblichen, das neue T-Shirt bereits nach der ersten Wäsche verwaschen, und unsere farbigen Kinderfotos aus den 1970er sind eine Katastrophe.
Wie wurden die Farben früher, in den Kirchen z.B., hergestellt frage ich mich oft, was war dazu nötig? Gab es Gebrauchsfarben und Farben für die Ewigkeit?
Ein edles Handwerk ist das Herstellen der Tabakpfeife. Die ältesten bekannten Funde von Pfeifen, die zum Tabakrauchen genutzt wurden, stammen aus der Zeit des 15. Jahrhunderts v. Chr. und bis heute werden Pfeifen von Kennern und Liebhabern geschätzt. Es gibt Modelle aus Ton, Metall, Meerschaum und Holz. Letztere werden besonders häufig aus Bruyèreholz gefertigt, da es sehr hart und hitzeresistent ist und den Geschmack nicht verändert. Heutzutage werden Pfeifen oft maschinell gefertigt, da sie so günstiger produziert und auch verkauft werden können. Es gibt aber immer noch einige Pfeifenhersteller, die handgefertigte Exemplare anbieten. Diese können je nach Modell auch mittlere fünfstellige Preise einbringen. Dir Form der Pfeife hat sich über die Jahrhunderte immer wieder gewandelt, ist heutzutage beispielsweise viel kleiner und runder, als die Pfeifen, die von den Indianern benutzt wurden. Tabakpfeifen sind in verschiedenen Farben erhältlich. Diese ist zunächst natürlich erst einmal abhängig vom Material, kann aber auch verändert werden. Holzpfeifen werden mit Beize behandelt, um eine schöne Farbgebung zu erhalten und Kontraste zu erschaffen. Dabei können mit nur einer Farbe oder zwei verschiedenen gearbeitet werden. Gerade bei Rot-Tönen kann oft leider nicht verhindert werden, dass die Pfeifen abfärben und fleckig werden. Pfeifen die mit bunten Folien überzogen sind, können zwar schön aussehen, sind in der Regel aber nicht gut rauchbar, da jede Atmung des Holzes unterbunden wird. Deshalb beschränkt sich das Farbspektrum bei Pfeifen auf Schwarz-, Braun-, Weiß- und Rot-Töne, die dennoch viele Varianten bereithalten. Tabakpfeifen sind ein schönes Geschenk für "den Mann, der schon alles hat" oder eignen sich auch hervorragend, um sich selbst zu belohnen. Online findet man schöne Modelle zu erschwinglichen Preisen. Eine edle Pfeife wird mit Genuss und Entspannung gleichgesetzt und bringt Ruhe in die immer hektischer werdende Welt. Außerdem ist sie sehr stilvoll. Auch in vielen bekannten Kunstwerken wurden Pfeifen abgebildet. Eines der berühmtesten Bilder ist vermutlich "La trahison des images" von René Magritte aus dem Jahre 1929.
Farbgebung gehört zur menschlichen Evolution. Farbgebung ist ein Teil aller menschlichen Kulturen, Bestandteil von Bräuchen, Riten und dem täglichen Leben. Farbgebung gehört seit Urzeiten zu unserem Leben. Viel Wissen und Erfahrung war dazu nötig, Wissen über die verschiedenen Färbestoffe, deren Aufbereitung und Verarbeitung. In Asien oder im Orient wurden andere Farben und Farbtöne gewonnen als in Europa. Diese regionale Unterschiedlichkeit schaffte eine unendliche Vielfalt an Farben, die uns heute in unserer globalisierten Welt zur Verfügung steht. Ein spannendes und hochinteressantes Thema wie ich finde.
Hier soll es um praktisches Tun mit Farbe gehen, um Menschen die tagtäglich mit Farbe arbeiten. Ob Kunst, Hobby, Kunsthandwerk oder Handwerk, ob traditionelle oder moderne Verfahren, ob tradionelle Handwerkstechniken, eine Darbietung auf einem Farblichtklavier oder eine persönliche Farbberatung. Hauptsache Leidenschaft für Farbe!
Farbe scheint für uns Menschen ebenso wichtig zu sein wie die Luft zum Atmen. Was motivierte die Menschen der Steinzeit ihre Höhlen zu bemalen? Für mich ist nachvollziehbar warum der Mensch kochen lernte. Er erweiterte ständig seine Möglichkeiten um verschiedenste Ausgangsstoffe in einen geniessbaren, nährenden und geschmackvollen Zustand zu bringen. Kurz er musste Essen um zu überleben.
Doch was motivierte den frühen Mensch die Höhlen zu bemalen? Aus es Langeweile? Weil er seinen Lebensraum innen ähnlich bunt haben wollte wie draussen die Natur war.
Ja, vielleicht wollte der frühe Menschen das farbenkräftige Draussen - nach innen in die Wohnstube (Höhle) zu bringen.
Oder war es Kommunikation - auf den Höhlenmalereien werden u.a. Geschichten von der Jagd erzählt - war es Unterhaltung um mit den Nichtjagenden die Erlebnisse der Jagd zu teilen? War es Unterricht, um die verschiedenen Tierarten kennenzulernen und Jagdstrategie auszutüfteln?
Weshalb umgeben wir Menschen uns mit Farbe? Wir machen es auf die unterschiedlichsten Arten - es gibt viele Erklärungen - doch eigentlich wissen wir es nicht?
Dafür wissen wir um so mehr über das WIE wir uns mit Farben umgeben können.
Wie man Farben herstellt und wie man Farben anwendet. Um dieses WIE-Farben-Anwenden-Wissen soll es auf diesen Seiten gehen.
Ich freue mich auf viele interessante Menschen die über ihre spannenden Farbenthemen berichten.
farbenundleben, 15.04.2011
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