Klassische Farben in der Kindermode

Edward VII (1841 – 1910)
kleines Mädchen mit Hut und weissem Kleid
Gibt es eigentlich klassische Farben in der Kindermode, abgesehen von Hellblau und Rosa? Eine Pauschalantwort gibt es nicht. Es hängt von der Region ab, in der man lebt - und vom sozialen Status, dem Geschmack der Eltern, der Mode einer bestimmten Zeit und anderem. Nicht jeder trug früher den klassischen weiß-blauen Sonntags-Matrosenanzug, den rot-weiß-blauen oder rot-grünen Schottenrock oder die rote Mädchen-Lederhose. Meist trugen Kinder gedeckte Farben. Sonntags und feiertags durften es hellere Farben sein. In der Woche mussten es schmutzresistente und praktische Farben sein. Die unverwüstliche Lederhose kam da gerade recht. In Familien mit höherem sozialem Status trugen die Kinder bevorzugt Dunkelblau und Weiß.

Kinderkleider früher und heute

Ludorff-Kind mit Fallhut-um 1900
Früher wurden Kinder nicht gefragt, was sie anziehen wollen. Man trug, was Mutti aussuchte. Kinder hatten keinen eigenen Geschmack zu haben. Man konnte sich den angesichts geringer Finanzreserven auch nicht leisten. Oft mussten Kinder der Fünfziger und Sechziger auftragen, was die Geschwister oder Cousinen vererbt hatten. Geringeltes, Kleinkariertes und Selbstgestricktes in allen Farbschattierungen war üblich. Die Trendwende kam mit den Siebzigern. Jetzt konnte man eine saisonale Farbauswahl treffen. Kindermode musste nicht mehr in Grau oder Braun ersticken, sondern durfte fröhlich sein. Kinder fühlen sich aus vielen Gründen von bestimmten Farben angezogen. Mütter können wenig dagegen tun, wenn die kleine Tochter Quietschrosa liebt. Im Kindergartenalter bedeutet das kein erhöhtes Risiko, ausgelacht zu werden. Kleinen Kindern billigt man bunte Farbstellungen zu. Im Schulalter sieht es aber schon anders aus. Hier passt man sich zunehmend der gängigen Mode und den Farben an, die im Trend liegen. Man möchte schließlich anerkannt werden. Trotzdem sollte eine Mutter gewisse Einflussmöglichkeiten nutzen, denn Farben wirken auch auf die kindliche Seele.

Farbwirkungen und Kleiderwahl

Kinderkleidung aus dem Oman
Kinder können ihre Farbvorlieben selten erklären. Einfarbiges finden sie langweilig. Sie stehen auf bunte Prints und Comic-Figuren. Auf einen "Zappelphilipp" kann die Farbe Blau beruhigend wirken. Rot kann die Unruhe befördern. Umgekehrt beflügeln Rot, Grün, Gelb und Orange den Geist, die Aktivitätsrate und die Phantasie. Müde Kinder wirken in Rot und Orange lebendiger. Dunkles Blau wirkt stressmindernd, hält aber depressiv und müde. Dunkelblau kann sogar den Blutdruck und Fieber senken. Eine einseitige Vorliebe für Schwarz kann auf seelische Probleme und unbewusste Trauer hindeuten. So oder so werden über Farbvorlieben auch strittige Ansichten zu verzeichnen sein. Mütter, die darauf bestehen, dass ihre Mädchen nur Rosa und Lila tragen, möchten vielleicht, dass sie ihre Weiblichkeit deutlich herausstellen. Den Kids ist heute viel wichtiger, dass sie bestimmte Markenbekleidung tragen und auf keinen Fall in Farben auffallen, die "gar nicht gehen".

Anything goes!

Mit maritimen Hauptfarben wie Rot, Weiß und Blau kann man eigentlich nicht falsch liegen. Sie sind mit allem kombinierbar, von der Jeans über den Rock bis zur Cargohose. Heute kombiniert man auch peppige Farbtöne und Blumiges locker miteinander. Ob es lieber Pastelltöne sein sollen oder starke Farbkontraste, entscheidet auch das Temperament des Kindes. Angesichts der vielseitigen Kinderkleidung, die man erstehen kann, darf jeder kindliche Modetraum seinen gelungenen Auftritt erleben. Der elterliche Einfluss wird nur wirksam, wo sich etwas beißt oder stilistisch nicht zusammenpasst.


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