Farben und Autos

Autofarben - Wirkung, Wahrnehmbarkeit, Charakter der Fahrer

bunte Bobbycars
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Der braune Trend der Oberklassenmodelle Audruck der Coffee-to-drive-Kultur? Ein lesenswerter und liebenswerter Artikel zum trendigen Braun im SZ Magazin von Meike Winnemuth.
Autofarben werden nach unterschiedlichsten Gründen gewählt. Eine wesentliche Rolle spielen dabei sicher emotionale Aspekte. Der Aspekte der »Sicherheit« spielt bei der Farbwahl wohl kaum eine Rolle, da seit Jahren dunkle, schlecht wahrnehmbare Farben im Trend liegen. Dezente bis dunkle Töne sind »in«, sie signalisieren Fortschritt und Modernität.
Bei Autos der gehobenen Preisklasse entscheiden sich die meisten Käufer für gedämpfte Farben und dunklere Töne. Ein Fahrzeug in einem dunklen Ton wie Schwarz oder Dunkelblau wirkt vornehm, solide und seriös und zudem schwerer als der gleiche Typ in einer hellen Farbe.

Helle Farben für Kraftfahrzeuge sind aus der Sicht der Verkehrssicherheit besonders zu empfehlen, da sie bereits aus großer Entfernung besser wahrgenommen werden können, und daher weniger in Unfälle verwickelt sind.
Bei der Wahrnehmbarkeit und Autofarben läßt sich sich folgende Reihenfolge in der Wahrnehmung aufstellen:

Nach neuesten Untersuchungsergebissen gilt Grün als sicher! Rot gilt als Signalfarbe, allerdings nimmt das menschliche Auge Rot in der Dämmerung kaum noch wahr. Selbst Violett und Gelb werden besser und schneller erkannt als Rot. Wer die sicherste Farbe fahren will, der sollte sich beim Autokauf für ein mintgrünes Fahrzeug entscheiden, denn auf diese Farbe spricht das Auge am stärksten an!
Auch mit Farbkombinationen, wie etwa durch andersfarbige Motorhauben liesen sich Sicherheitseffekte erreichen. Doch zweifarbige Karosserien sind nicht mehr gefragt. Abgesehen von den Tagesleuchtfarben für Polizei oder Feuerwehr werden Autofarben nicht unter dem Aspekt der Sicherheit entwickelt. Die Marktforschung hat das Wort, denn die Mode, der jeweilige Zeitgeist, Markenimage, Prestige und das, was der Kunde wünscht, bestimmt den Farbentrend und die Farbwahl beim Neuwagenkauf.

Das subjekitve Farbempfinden und emotionale Aspekte spielten beim Autokauf eine wesentlichere Rolle als «rationalen« Gründe. Viele Autofahrer wollen nicht nur mit ihrem Fahrzeug, sondern auch mit der Farbe eine Botschaft vermitteln. Nach Meinung von Farbpsychologen kann man an der Wahl der Autofarbe durchaus einige grundsätzliche Charakterzüge des Fahrers erkennen.

In der Übersicht unten finden Sie zu den unterschiedlichen Autofarben Information zur Wirkung, Wahrnehmbarkeit und die Charaktereigenschaften des Fahrer.

Weiß Schwarz Blau Dunkelgrün Violett Dunkelrot Gelb und Orange
Grau Silber Hellblau Hellgrün BraunTöne Signalrot Past.Gelbbeige creme

Autofarben - Wirkung, Wahrnehmbarkeit und die Charaktereigenschaften des Fahrer

Autofarbe Wirkung - Wahrnehmbarkeit
Charakterisierung Auto
Charaktereigenschaften Fahrer Beispiel
Weiß bis weißgrau
  • Weiße Autos werden bei fast jeder Witterung besser gesehen - außer im Schnee
  • Im Winter schmutzig wirkend
  • Im Gewichtsvergleich von schwarzen und weißen Fahrzeugen, nimmt man ein schwarzes Auto als wesentlich schwerer wahr als ein weißes.
  • unauffällig und sensibel
  • zurückhaltend, pflichtbewußt
  • Waschen ihren Wagen häufig
  • beachten die Straßenverkehrsordnung
weisser Strassenkreuzer
Schwarz
  • "Vornehm", solide, schwer.
  • Strafft die Größe
  • Im Gewichtsvergleich von schwarzen und weißen Fahrzeugen, nimmt man ein schwarzes Auto als wesentlich schwerer wahr als ein weißes.
  • Ist von fern nicht gut zu erkennen, besonders schlecht beim Hinterherfahren in der Nacht.
  • autoritär, selbstbewußt
  • ehrgeizgetriebener Erfolgsmensch
  • Der Schwarz-Fahrer will zeigen, wer die Macht auf Deutschlands Straßen hat, und verzichtet doch manchmal großzügig auf die Vorfahrt
schwarzer Mercedes Benz Oldtimer
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Grau
  • Gebrauchswagen, vielseitig.
  • Je nach Dunkelheit des Grau (von silbergrau bis graphit) leichter oder schwerer gegen die Straße zu erkennen (daher statistisch häufig in Unfälle verwickelt).
  • Die Entfernung eines grauen Wagens wird leicht überschätzt.
  • umsichtig bis überkorrekt
  • legt Wert auf Sicherheit
  • hält sich an die Vorschriften und kann sich nur schwer mit Fehlern anderer abfinden
Mercedes Benz silber Front
Silber  
  • Sinn für Stil
  • hält sich für was Besseres
Porsche Oldtimer silber
Violett  
  • träumerischer Typ mit deutlichem Hang zur Sinnlichkeit
  • romantisch
  • erotisch
pinkes Auto
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Blau
  • vornehm, frisch, dynamisch
  • Besonders dunkelblau wirkt ähnlich wie schwarz, aber weniger distinguiert. Für größere Wagen geeigneter.
  • Dunkle blaue Farbtönen erwecken einen wesentlich schwereren und behäbigeren Eindruck als helle Töne.
  • Keine gute Fernerkennbarkeit.
  • zuverlässig und vorausschauend
  • Team-Arbeiter - aber phantasielos
blaue Corvette
Hellblau
  • Leicht, "damenhaft", auch traumhaft
  • Macht schwere Wagen leichter, läßt sie aber auch weniger stabil wirken.
  • Das früher von Mercedes angebotene Hellblau, entpuppte sich als Tarnfarbe, das man im Regen nicht sah.
 
hellblauer Pannhard
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Dunkelgrün
  • "Droschken"-Erinnerung
  • Wenig sportlich, etwas streng wirkend
  • Dunkelgrün ist noch schlechter wahrnehmbar ist als Schwarz
  • konservativ, aber modisch
  • hat ein Statusdenken
  • ist traditionsbewußt
dunkelgrüner Jaguar Oldtimer
Hellgrün
  • Leicht und naturfroh
  • Für schwere wie für sehr leichte Wagen weniger geeignet
  • Im Sommer "schmutzfarbig"
  • Im Winter wenn das Grün zu wenig verhüllt ist "giftig" wirkend.
  • kontaktfreudig
hellgrüner Oldtimer
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Dunkelrot
  • Schwer, wuchtig, rasch und würdig
  • Ein roter Wagen wird automatisch schneller eingestuft als ein blauer des gleichen Typs
  • Gute Fernerkennbarkeit
  • Ideale Auto-Farben für Leute, die auffallen möchten
rotes Oldtimer Cabriolet
Signalrot
  • Wirkt sportlich und frech, aber auch »schnell« und »schwer«
  • Ein roter Wagen wird automatisch schneller eingestuft als ein blauer des gleichen Typs
  • Feurig, auch übertrieben, wenn kein Rennwagen
  • Auffallend (am wenigsten in Unfälle verwickelt)
  • Impulsiv und kontaktfreudig
  • Der Fahrer liebet es sportlich und legt es gerne auch mal auf Zweikämpfe an
  • Ideale Auto-Farbe für Leute, die auffallen möchten
Ferrari Oldtimer signalrot
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Pastelliges Gelbbeige
  • Leicht, auch sportlich, formvergrößernd
  • Leicht erkennbar, besonders bei Nacht beim Hinterherfahren.
  • Gelbbeige und Strohgelb wirken unschön bei Verschmutzung
  • introvertiert
  • Neigung zu Depressionen
Oldtimer creme
bis mattgelb
und creme
Gelb
  • Zu laut (vgl. Postfahrzeuge!), auffälligste Farbe im Straßenverkehr
  • Für Rennwagen oder Kleinwagen als "Sicherheit', nicht übersehen zu werden
  • Wirkt sportlich und frech.
  • »Postgelb« wirkt auch noch in der späten Dämmerung
  • Leuchtendes Orange übertrifft in der Wahrnehmung Weiß. Erwies sich sich allerdings als nicht verwendbar, die Farbe ist giftig und verbleicht schnell.
  • Wer Gelb wählt, sieht die Welt optimistisch
  • Die strahlenden Unifarbtöne werden von den Individualisten bevorzugt
  • Ideale Auto-Farbe für Leute, die auffallen möchten
Isetta orange gelb
und Orange
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BRAUN-TÖNE
  • Braun-Töne wirken undynamisch und bürgerlich (bes. für kleinste und sportliche Wagen ungeeignet). Ausgesprochene Geschmackssache.
  • Dunkles Orange, Rostbraun, Schwarzbraun und das Gold der Erde strahlen dagegen Sicherheit und Wohlgefühl aus.
 
Jeep in Aktion
Mittelbraun
Dkl.-Orange
Bronzig
Gold
Schwarzbraun


Nicht nur die Sicherheit spielt im Straßenverkehr eine wichtige Rolle. Auch die Farbauswahl ist für viele Autofahrer relevant. In einer Autovermietung ist man sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst. So werden beispielsweise Luxuswagen häufig in dunklen oder gedämpften Farben angeboten, Sportflitzer sind hingegen eher in Signalfarben erhältlich. Schließlich ist auch der Aspekt „sehen und gesehen werden“ ein nicht ganz unerheblicher Aspekt. Weiße oder schwarze Fahrzeuge sind bei trüber Witterung jedoch oft erst auf den zweiten Blick zu erkennen.

Auffallen um jeden Preis? Aber sicher! Dieser Aspekt hat de facto auch im Straßenverkehr seine Gültigkeit. So auch in Bezug auf Stoßdämpfer. Natürlich sollte die Sicherheit beim Autokauf stets an erster Stelle stehen, danach erst ist die Farbauswahl zu berücksichtigen. Wenn es darüber hinaus um Stoßdämpfer geht, so hat sich diesbezüglich in der Vergangenheit einiges getan: Stoßdämpfer sind mittlerweile nicht mehr nur in schwarz oder verchromt erhältlich, sondern auch in grellem gelb, leuchtenden Rottönen oder in neon-orange. Dies gilt natürlich auch für andere Autoteile.

Schiffsfarben – Persönlicher Geschmack und praktischer Nutzen

Auch bei anderen Fortbewegungsmitteln, wie zum Beispiel Schiffen, spielt die Farbe eine große Rolle. Kleine Schiffe, die privat genutzt werden, können wie Autos prinzipiell jede Farbe haben. Hier kommt es in erster Linie auf den persönlichen Geschmack an. Bei großen Schiffen, wie zum Beispiel Container- oder Kreuzfahrtschiffen, stehen jedoch andere Faktoren im Vordergrund. Auffällig ist, dass der Schiffsrumpf unterhalb der Wasserlinie oftmals in einem Rotton gestrichen ist. Das hat historische Gründe, denn früher bestanden Schiffe meist aus Holz. Der Teil des Schiffes, der sich unter Wasser befindet, musste vor Seepocken, holzfressenden Würmern und dergleichen mehr geschützt werden. Dazu wurde ein Anstrich mit Kupferfarbe verwendet. Die rote Färbung war somit keine Designfrage, sondern ein Nebeneffekt. Heutzutage können Schiffe auch mit Lackierungen in anderen Farben geschützt werden, doch aus nostalgischen Gründen wird der Rumpf häufig weiterhin rot angemalt. Der Rest von Containerschiffen ist oft rot, grün oder blau gehalten. 2018 erregte die Pink Lady, das erste Containerschiff in Magenta große Aufmerksamkeit. Die Container-Reederei aus Singapur, die das Schiff besitzt, möchte damit alle Blicke auf sich ziehen und zeigen, dass sie Neues wagen.

Kreuzfahrtschiffe sind meistens weiß. Damit wirken sie edel und luxuriös, gleichzeitig aber nicht zu schwer, sodass sie optisch nicht erschlagen. Außerdem reflektiert weiß das Sonnenlicht besonders gut, wodurch sich die Schiffe nicht so schnell und stark aufheizen. Es muss weniger Energie für die Klimaanlage verwendet werden. Dass Kreuzfahrtschiffe weiß sind, hat somit nicht nur einen psychologischen Nutzen, sondern auch einen ganz praktischen.

In der Tourismusbranche geht es aber auch um Spaß und Lebensfreude, welche durch Farben vermittelt werden können. Besonders auffallend ist das Designkonzept von AIDA, eine der bekanntesten Kreuzfahrtmarken Deutschlands. Ihre Schiffe sind gut an den fröhlichen Gesichtern zu erkennen. Die leuchtend rot-orangen Lippen und die gelben Augen mit dem blauen Lidschatten sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert sowie gute Laune. Außerdem erhalten die Schiffe durch das Design eine eigene Persönlichkeit, denn, wenn man genau hinschaut, erkennt man bei jedem Schiff der AIDA einen leicht anderen Gesichtsausdruck. Alle Schiffe werden unter diesem Link zu Kreuzfahrten mit AIDA vorgestellt, sodass man sich gut ein eigenes Bild machen kann. Außerdem werden dort weitere Informationen zur Geschichte der Entwicklung der AIDA Schiffe bereitgestellt. Die Einführung des farbenfrohen Designs war eine echte Neuheit, denn zuvor waren deutsche Kreuzfahrtschiffe schlicht weiß gehalten, lediglich manche Ozeanliner aus den USA warteten bereits mit mehr Farbe auf. Heutzutage trauen sich auch andere Kreuzfahrtmarken, ihre Schiffe mit bunten Designs zu versehen. Die Grundfarbe bleibt jedoch üblicherweise weiß. So wird der praktische Nutzen der weißen Farbe beibehalten, während farbige Akzente aufregend, interessant und freundlich wirken.


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  • Weblinks und Hintergrundwissen

  • Internationale Farbtrends bei Autos, Übersichten zur Farbwahl bei Neuzulassungen
  • Informationen zur Wahrnehmbarkeit von Autofarben
  • Einzelnachweise

  • Bilder: bunte Bobbycars © Marion Löffler / pixelio.de; weisser Strassenkreuzer, schwarzer Mercedes Oldtimer, silber Porsche, hellblauer Panhard © Rudolpho Duba/ pixelio.de; silber Mercedes Benz Front © www.Rudis-Fotoseite.de / pixelio.de; pinkes Auto © Andrea Kusajda/ pixelio.de; blaue Corvette © Pixsplash / pixelio.de ; Jaguar grün © levis / pixelio.de; hellgrüner Oldtimer © Marianne J. / pixelio.de; rotes Oldtimer Cabrio © H.D.Volz / pixelio.de; roter Ferrari © irisch / pixelio.de; creme Oldtimer © Andrea Damm / pixelio.de; orange Isetta © Dieter Schütz / pixelio.de; pixelio.de ; Jeep © farbenundleben.de

 

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