Denktypen nach Max Lüscher und 4-Farben-Denken

Gummibären bunt
Der bekannte Farbforscher Max Lüscher unterscheidet 4 verschiedene Denktypen, die den Farben gelb, blau, grün und rot zugeordnet sind. Jeder Mensch bevorzugt eine bestimmte Art zu denken (siehe Übersicht), dieses Denken prägt das Verhalten eines Menschens.
Die meisten Menschen verwenden nur einen einzigen Typ zu denken, entweder

    rezeptiv (die Möglichkeiten betrachtend),   

    reflexiv, (verstehend)   

    objektiv, (nach Notwendigkeiten)        oder

    provokativ, (ausführend)    



Dadurch sind sie sozusagen 1-Farben-Denker, und meist rational und sprachlich-analytisch geschult.
Die Anwendung aller 4 Denktypen zusammen ergeben ein Ganzes, und ermöglichen in jeder Situation angemessen reagieren, also entweder aktiv zu werden (rot), oder empfindsam zu verweilen (blau), oder aufgeschlossen das Neue zu erleben (gelb), oder fest und beharrlich (grün) zu sein. Dann spricht man vom 4-Farben-Denken, und 4-Farben-Denken ist ganzheitliches denken, farbenfroh und vielschichtig.

Übersicht Denktypen nach Max Lüscher und 4-Farben-Denken

Farbe Gelb Blau Grün Rot
Denktypen Rezeptiv Reflexiv Objektiv Provokativ
Betriebs-System Aufnehmen Verstehen Ordnen Ausführen
Logische Kategorien Möglichkeit Einheit Notwendigkeit Vielheit
Elementares Symbol Luft Wasser Erde Feuer
Psychische Grundtendenz Bewußtsein Gefühl Gestaltung Wille
Typologie Gelber Denktyp
(Luft-Mensch, Tierkreiszeichen: Zwilling, Waage, Wassermann)
Bevorzugte Denkart: Rezeptives Denken
Blauer Denktyp
(Wasser-Mensch, Tierkreiszeichen: Krebs, Skorpion, Fische)
Bevorzugte Denkart: Reflexives Denken
Grüner Denktyp
(Erd-Mensch, Tierkreiszeichen: Stier, Jungfrau, Steinbock)
Bevorzugte Denkart: Objektives Denken.
Roter Denktyp
(Feuer-Mensch, Tierkreiszeichen: Widder, Löwe, Schütze)
Bevorzugte Denkart: provokatives Denken
Typen-Beschreibung Rezeptivität heisst Aufnahmefähigkeit. Rezeptives Denken will beobachten, staunend schauen, aufmerksam und aufgeschlossen sein gegenüber dem, was geschieht. Das rezeptive Denken geht der Erfahrung, dem logisch ordnenden, auf dem unsere Erfahrungen beruhen, voraus. Der gelbe Denktyp fragt sich: Warum eigentlich? Er will die Welt, seine Umgebung, sich entdecken und dabei herausfinden, was da vor sich geht. Reflexion heisst Zurücklenkung. Reflexives Denken lenkt das, was wir erkennen, zurück in unser bisheriges Wissen. Das reflexive Denken verbindet die neuen Erkenntnisse mit den bisherigen. Der blaue Denktyp denkt nach über die Zusammenhänge, über das Gemeinsame, über das Wesentliche einer Sache. Er will verstehen, wie sich die Einzelteile zur Ganzheit zusammenfügen. Objektivität heisst strenge Sachlichkeit. Das, was wir aus dem Zusammenhang herausgreifen und gegen anderes abgrenzen, heisst Objekt. Das objektive Denken grenzt das eine Objekt gegenüber dem anderen ab. Es definiert das Objekt. Es bestimmt, was das Objekt ist und was nicht dazugehört. Das objektive Denken sucht nach Ordnungs-Systemen, in das möglichst viel möglichst gut eingeordnet werden kann. Der grüne Denktyp strengt sich an, will Feststellungen überprüfen, stellt dazu Axiome auf, macht logische Schlussfolgerungen, analysiert und definiert, stellt Daten und Fakten fest und vergleicht sie miteinander. Er will besser Bescheid wissen, will einen exaktes Wissen und damit Sicherheit erreichen die ihm Kompetenz verleiht. Provokation heisst Herausforderung. Provokatives Denken will verändern und verbessern, will uns vom ausgetretenen Trampelpfad der Gewohnheit abbringen und auf die blühende Wiese des Lebens führen. Das provokative Denken wird geprägt von einem starken und eigenen Willen. Der rote Denktyp fragt sich: Warum nicht anders? Warum nicht besser? Er will neue Ansichten, neue Aspekte provozieren, alte Denkmuster überwinden, etwas produzieren, was einen neuen Blickwinkel in der bisherigen Betrachtungsweise eröffnet.
Typen-Beurteilung Das Verhalten des gelben Denktyps äussert sich im Bedürfnis, stets Neues zu erleben. Er liebt die Veränderung und erwartet davon eine Verbesserung. Im Falle der Übertreibung steigert sich das Selbstgefühl der inneren Freiheit und das Ziel der Unabhängigkeit in ein illusiorisches Freisein wie in Sinnestäuschungen. Das Verhalten des blauen Denktyps ist ruhig und empfindsam und auf Befriedigung ausgerichtet. Im Falle der Übertreibung ist diese Zufriedenheit gespielt und zeugt von Schwäche wie dem Mangel eine unbequeme Auseinandersetzung anzugehen, sie als Herausforderung anzunehmen und zu akzeptieren. Das Verhalten des grünen Denktyps äussert sich im Bedürfnis der Sicherheit, der Konstanz und Stabilität. Im Falle der Übertreibung steigert sich das Selbstgefühl der Selbstachtung in eine selbstherrliche Überheblichkeit und kann in einem arroganten Geltungs- und Prestigeanspruch ausmünden. Das Verhalten des roten Denktyps ist aktiv erobernd, bestimmend, anordnend, geprägt vom Glauben an sich selbst. Im Falle der Übertreibung verhält sich dieses Selbstvertrauen nicht nur aktiv, sondern überaktiv und bei einer Benachteiligung wird es entweder provokativ oder aggressiv.
Typen-Bewertung positiv Der gelbe Denktyp ist der Meinung, dass man die Welt mit allen Sinnen erleben muss, um sie zu verstehen. Er findet, aus dem, was man sieht und erlebt, entstünden die wirklichen Erfahrungen und dass man sich auf die Empfindungen der Sinne verlassen kann. Der blaue Denktyp hält sich für einen beschaulichen, wohlwollenden Menschen, der die Dinge abwägt und von einem übergeordneten, gerechten Gesichtspunkt zu beurteilen versucht. Der grüne Denktyp sagt von sich, dass er logisch, kritisch und sachlich denke, dass seine Ansichten klar geordnet sind und dass er alles rational beweisen kann. Etwas kritisch und objektiv beurteilen ist für ihn das einzig gültige Denken. Der rote Denktyp hält seine Ideen und Absichten für dringend nötig und allgemein wichtig. Er engagiert sich voll für die Idee, die er entwickelt und will sie durchsetzen, seine Vision verwirklichen.
Typen-Bewertung negativ Der gelbe Denktyp wird als oberflächlich, nicht logisch denkend angesehen, da sein Denken ungeordnet ist und auf Gefühlen beruht, die man rational nicht begründen noch beweisen kann. Er wird als ein Denktyp angesehen, der kindlich verspielt handelt. Seine Einfälle sind oft gedankliche Spielereien, die keinen praktischen Nutzen haben und niemanden zu etwas dienen. Der blaue Denktyp wird als ein Träumer, ein Idealist, angesehen, der bloss schöne Theorien entwickelt, statt sich an die realen, rational fassbaren Fakten zu halten. Er wird als Denktyp angesehen, der alles so ernst nimmt und hinterfrägt und vor lauter Nachdenken und Rücksichtnahme zu keiner Entscheidung und keiner praktischen Handlung kommt. Der grüne Denktyp wird als steriler Redner und Pedant angesehen, der das Leben in Kästen einordnet und logisch zu begründen versucht, dabei aber am wirklichen Leben vorbeizielt. Der rote Denktyp wird als bessener Fantast angesehen, der Risiko und nötige Erfahrungen wenig abwägt, grosse Pläne schmiedet und versucht sie gewaltsam durchzusetzen. Er wird als Denktyp angesehen, der auf unsichere Spekulationen baut und nicht berücksichtigt, dass morgen alles wieder anders ist, daher oft voreilig entscheidet und handelt, ungeduldig sich verhält und aggressiv vorgeht.


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