Batik - prächtiges Farbenspiel auf Bali

Herstellung von Batik auf Bali
Die Insel Bali gilt für viele Reisende als Inbegriff für das Paradies. Sanfte Strände, hohe Vulkane, undurchdringlicher Dschungel und saftig grüne Reisterrassen auf der einen Seite. Pulsierende Städte, aktives religiöses Leben und tausende von Tempelanlagen auf der anderen. Und so nehmen jedes Jahr zehntausende von Urlaubern den Flug nach Bali auf sich um dem Paradies ein kleines Stückchen näher zu kommen.
Neben Kultur, Natur und Religion spielt natürlich auch das Kunsthandwerk eine große Rolle auf der Insel. Traditionell gab es zwar immer nur wenige hauptberufliche Kunsthandwerker, die Menschen lebten vor allem von der Landwirtschaft. Aber die hochentwickelten handwerklichen Fähigkeiten der Bauern suchten dennoch ihresgleichen.
Neben Bildhauern, Schnitzern und Malern waren es immer schon die Textilhandwerker denen eine große Bedeutung zukam. Denn sie stellten nicht nur Kunst her sondern auch Gebrauchskleidung für jeden Zweck.

gemusterte Batik in der Herstellung
Eines der weltweit wohl bekanntesten Verfahren, künstlerisch zu färben ist die Batik. Ursprünglich stammt die Technik zwar nicht von Bali aber immerhin aus Indonesien. Speziell von der Nachbarinsel Java importierte man lange Zeit Batikstoffe aus Baumwolle oder Seide. Irgendwann begann man auf Bali dann selbst mit der Produktion von Batikstoffen und das ist bis Heute so geblieben. Auch wenn heutzutage die Kundschaft deutlich internationaler ist als noch vor 100 Jahren.

Der Begriff Batik leitet sich vom javanischen Wort "mbatik" ab und lässt sich in etwa als "mit Wachs schreiben" übersetzen. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Grundlage des Batik-Verfahrend ist das Auftragen des gewünschten Musters auf den Stoff mit flüssigem Wachs.
Die Flächen, die so mit Wachs behandelt wurden, nehmen im drauf folgenden Färbevorgang keine Farbe an, so dass das gewünschte Muster entsteht. Für jede der gewünschten Farben, wird ein solcher Durchgang wiederholt, so dass Motive mit beliebig vielen Farben übereinander entstehen.

Verkaufsstände mit Batik
Traditionell orientierten sich die Muster und auch die Farben an religiösen und gesellschaftlichen Normen. Bestimmte Muster durften nur von bestimmten Gesellschaftsschichten oder zu bestimmten Anlässen getragen werden.
Im Jahre 1940 wurde dieses System aber vom Sultan von Yogyakarta abgeschafft und fortan durfte jeder alles tragen, wenn er wollte und es sich leisten konnte. Das hat die Fantasie der Färber natürlich gefördert und so sind die Muster heute vielfältiger denn je.
Den Rest hat dann der Anfang des 20. Jahrhunderts einsetzende Tourismus erledigt, heute bekommt man auf den Märkten sowohl hochwertige und traditionell hergestellte Batikstoffe als auch billig hergestellte Pseudobatik.

Die beliebtesten textilen Mitbringsel von Bali dürften die Sarongs sein, jene Wickelröcke die man zum Betreten der Tempelanlagen benötigt. Sie bestehen aus einer einzigen Stoffbahn (etwa 2m x 1m) und werden mit einer speziellen Wickeltechnik und einem Knoten am Körper gehalten.
Westliche Touristen sehen darin zumeist etwas albern aus, ein Balinese macht darin einen sehr würdevollen Eindruck.

Zur traditionellen Kleidung eines Balinesen gehört allerdings mehr als nur ein Sarong, da wären noch das etwa 1x2 Meter große Hüfttuch kamben / wastra, das Brusttuch für Männer saput / kampuh, das Kopftuch für Männer dèstar / udeng, das Brusttuch für Frauen anteng, das sabuk / papepek, ein weiteres Hüfttuch für Frauen tapih und früher noch Schultertücher die tengkaling / sulendang.
Alles konnte auch mehrfach kombiniert werden, wie bei uns auch sind auf Bali Kleider vor allem Statussymbole.

Dieser Beitrag wurde verfasst von Gerhard Zirkel, einem absoluten Fan der Insel Bali und Betreiber mehrerer Reiseportale. Besonders faszinierend findet er an Bali, neben der atemberaubenden Landschaft, die kulturelle Vielfalt und die einzigartige Religion der Balinesen. Seine Informationen bezieht er aus eigener Erfahrung und Recherche, einer umfangreichen Literatursammlung und zahlreichen Kontakten nach Bali. Sowohl zu Balinesen als auch zu deutschen Auswanderern.
Bilder: www.sunda-spirit.com



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